Zweimal Weissenbach im Haus der Fasnacht: Andreas‘ 90er und Verenas Ausstellung

Im Imster Haus der Fasnacht gab es unlängst gleich zweifach Anlass zum Feiern. Zum einen fand im Rahmen einer Finissage die Ausstellung von Landschaftsbildern der Künstlerin Verena Weissenbach, die regen Zulauf fand und bei den Museumsbesuchern und in Fachkreisen gute Kritiken erntete, einen würdigen Ausklang. Sehr zu Freude der Fasnachtler wurde ihnen von Verena Weissenbach eines ihrer schönsten Bilder als Geschenk für das Haus der Fasnacht zur Verfügung gestellt.

Zum anderen wollten die Fasnachtler ihren Gatten, den weit über die Grenzen Imsts bekannten Künstler Andreas Weissenbach hochleben lassen, der dieser Tage seinen 90sten Geburtstag feiert.

Weissenbach studierte nach seinem Kriegsdienst und dreijähriger Kriegsgefangenschaft im ehemaligen Jugoslawien in den Jahren 1949 bis 1954 an der Akademie der Bildenden Künste in Wien bei den Professoren Boeckl und Martin.
Zurückgekehrt nach Tirol kann er in der Nachkriegszeit als Mitglied des legendären „Künstlerkleeblatts“ Stimpfl / Weissenbach / Wachter und Kopp getrost als einer der Wegbereiter der modernen Kunst in Imst bezeichnet werden. Die vier jungen Künstler machten sich in den 50er Jahren gemeinsam an die Neugestaltung des Kriegerdenkmals in der Michaelskapelle nebst der Pfarrkirche, Weissenbach schuf hierbei in einem der Spitzbogenfelder der Kapelle das famose „Jüngste Gericht“ als Wandgemälde. Das Ergebnis des Gemeinschaftswerkes fügte sich so gar nicht in den Rahmen der üblichen Kriegerdenkmalausgestaltung und erregte als Meilenstein der Moderne in Imst die Gemüter und österreichweit Aufsehen.
Überall in der Bezirkshauptstadt, aber auch andernorts sind die Spuren von Weissenbachs künstlerischem Schaffen sichtbar. Zu seinen wichtigsten Arbeiten zählt sicher der in den 60er Jahren geschaffene Engelsmosaikaltar in der Brennbichler Kirche.

Neben diesen monumentalen Werken zeugen zahlreiche Sgraffitoarbeiten, Fresken, Glasfenster, Bronzen, aber auch Öl- und Temperabilder sowie Grafiken und Zeichnungen von der Vielseitigkeit des Künstlers. Seien es Landschaften, Reiseeindrücke, Stillleben, Ortsansichten, seien es Selbstbildnisse oder mythologische Szenen in Tusche, Kohle, Bleistift, als Rohrfederzeichnung oder ausgeführt in den verschiedenen Drucktechniken – Weissenbach erscheint überall als Meister seines Faches.
Seit 1967 war Weissenbach als Professor an der HTL Innsbruck, Fachabteilung Kunsthandwerk, tätig, wo er Freihandzeichnen, Anatomie und Malen unterrichtete.

Das Imster Schemenlaufen aber, das ihn seit jeher faszinierte und an dem er selbst viele Jahre lang als Wifligsackner teilnahm, stellte für Andreas Weissenbach ein ganz besonderes Anliegen dar. Er schnitzte und fasste zahlreiche Larven, schuf Plakatentwürfe und zahlreiche ausdrucksstarke Radierungen, welche die Fasnacht zum Thema haben und heute viele Imster Haushalte zieren – ein  triftiger Grund also, den Künstler im Haus der Fasnacht im Rahmen eines kleinen Umtrunks zu feiern und sich bei ihm mit einem kleinen Geschenkskorb zu bedanken.

Neben Vertretern des Gemeinderates, des Fasnachtskomitees und weiteren verdienten Gästen weilte zur besonderen Freude Weissenbachs auch sein Künstlerkollege Elmar Kopp unter den Gratulanten – ein schöner Anlass für die beiden Doyens in Sachen Imster Kunst, über alte und neue Zeiten zu reden ...

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