„MaskenMenschen“ in Prien an Chiemsee vom 16.02. bis 31.03.2019

Katja Duftner (geb. 1966) und Wolfgang Pfaundler (1924 – 2015) verbindet ein Interesse: Die künstlerische Annäherung an die Tiroler Fasnacht  –  Pfaundler über die Fotografie, Duftner über ihre Malerei und Zeichnungen.

Die Geschichte dieser Ausstellung begann in den 1970er Jahren, als Katja Duftner den Volkskundler Wolfgang Pfaundler auf seinen Besuchen der Tiroler Fasnachtsbräuche begleitete. Diese Erlebnisse prägten sich bei Duftner tief ein und beschäftigten sie in den folgenden Jahrzehnten. Das Geheimnisvolle, Rästelhafte und Mystische der Tiroler Fasnacht faszinierte die Künstlerin – sie, die bislang mit der Abstraktion arbeitete, entschloss sich nunmehr figurativ zu malen, um das Thema besser fassen zu können. Es entstanden daraus überaus farbkräftige Gemälde, deren Figuren den Bildraum beherrschen und auf den Betrachter zuzugehen scheinen. Sie selbst meint dazu: „Als Malerin habe ich dazu meine eigene Sicht entwickelt, da Masken auch über die Fasnacht hinaus die Menschen in ihrem alltäglichen Leben begleiten.“

Wolfgang Pfaundler hingegen, der es immer streng von sich wies, seine Fotografien als Kunst zu bezeichnen – obwohl dieser Anspruch durchaus ein gerechtfertigter wäre – hat seine Bilder mitten aus dem fasnachtlichen Geschehen herausgegriffen. Er sah sich selbst als Dokumentarist, den nicht nur die unbändige Vitalität und Lebenslust der Tiroler Fasnacht, sondern auch die Menschen hinter der Maske interessiert haben – er wollte der Fasnacht und den Fasnachtlern mit seinen Arbeiten ein Denkmal setzen, was ihm eindrucksvoll gelungen ist.

Schon im Jahr 2007 fand das Zusammenspiel der beiden Künstler fruchtbaren Boden in einer Ausstellung im Tiroler Volkskunstmuseum, nun erfolgt ein Fortsetzung dieser Symbiose in den wunderbaren Räumlichkeiten der Galerie im Alten Rathaus in Prien am Chiemsee. Man wird mit Gemälden und Fotos der traditionsreichen Fasnachtsumzüge von Imst, Nassereith, Fiss, Telfs, Thaur, Axams und Tramin konfrontiert und erfreut sich am kongenialen Kontrast zwischen farbenprächtigen Malwerken und schlichten, straighten Schwarzweißfotografien.

Da das Imster Schemenlaufen eine zentrale Rolle innerhalb der Schau einnimmt, kam man der Bitte der Künstlerin, die Ausstellung durch einige Imster Fasnachtsfiguren zu ergänzen, gerne nach. So begab sich eine Abordnung der Imster Fasnachtler zum pittoresken Chiemsee, um den bereits aufgestellten Figurinen den letzten Schliff zu geben. Nun bereichern ein Roller und Scheller, eine Hexe, ein Bär samt Treiber, eine Hexe, ein Mohrenspritzer sowie ein Vogelhändler die viel besuchte Galerie und tragen das Ihrige zum Gelingen des Panoptikums bei.

Zur Vernissage ist eine Vielzahl von Interessierten aus Nah und Fern erschienen, die nicht nur den Worten der Kunstexperten und lokalen Politprominenz lauschten. Sie erhielten darüber hinaus von Manfred Waltner, dem stellvertretenden Obmann des Imster Fasnachtkomitees und ausgewiesenen Experten zum Thema,  eine launige Einführung darüber, welche Bedeutung die Fasnacht für die Tiroler im Allgemeinen und für die Imster im Besonderen aufweist.

Fazit: Der Besuch der Ausstellung empfiehlt sich wärmstens - auch in Kombination mit der Erkundung der absolut sehenswerten Natur- und Kulturlandschaft des Chiemsees!

zur Galerie im alten Rathaus in Prien
flyer-maskenmenschen-2019-1.pdf

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