Fasnachtsforschung mit "Händ und Fiaß"

Manfred Waltner über die Imster Fasnacht im deutschen Fasnachtsmuseum Schloss Langenstein. Schon seit 1970 besteht am Fasnachtsmuseum Langenstein am Bodensee ein Arbeitskreis für Fasnachtsforschung, der sich von Anfang an der Erforschung und Pflege des Fasnachtbrauchtums widmete. Der Langensteiner Kreis trat in die Fußstapfen des bekannten „Tübinger Arbeitskreises für Fasnachtsforschung” von Prof. Hermann Bausinger, einem der führenden Köpfe der deutschen Nachkriegsvolkskunde, der durch mehrere Publikationen, Tagungen und Forschungsprojekte wichtige Akzente in der Fasnachtsforschung gesetzt hat.
Die wissenschaftliche Unterstützung durch angesehene Fasnachtsforscher, Brauchexperten oder Kulturwissenschaftler, so z.B. durch den deutschen „Fasnachtspapst“ Prof. Werner Mezger, ist in Langenstein bis heute Tradition.
Der Langensteiner Kreis für Fasnachtsforschung wird nun von dem Kulturwissenschaftler und Präsidenten des Fasnachtsmuseums Schloss Langenstein, Michael Fuchs geleitet.

Heuer fand – unter großem Besucherandrang –  nach zwei  Jahren Pause am 26. November wieder eine Tagung im Schloss statt, die 29. Ihrer Art. Angesagt waren drei Referenten:

Theo Fransen, der sich mit vielen Werken über den Karneval in den Niederlanden und in Belgien einen Namen gemacht hatte, unterzog in seinem viel beachteten Vortrag „Ist der Narr ein anderer Mensch“ die Fasnacht einer sozio-psychologischen Betrachtung.

Thomas Warndorf  kam in seinem pointierten Referat „Zwei Könige, eine Schlacht und ein Hofnarr“ auf die bekannte Schlacht am Morgarten 1315 und die daraus resultierenden Ursprungsmythen der schweizerischen Eidgenossenschaft sowie der Fasnacht in Stockach am Bodensee zu sprechen.

Und schließlich sprach auch der Imster Fasnachtobmann-Stv. Manfred Waltner. In seinem Vortrag stellte er zunächst das Imster Schemenlaufen vor und schlüsselte dann archivalische Belege und die historische Dokumentation unserer Fasnacht auf. Schlussendlich ging er auf einige der zahllosen Theorien zu den Ursprüngen der Imster Fasnacht näher ein und nahm dazu Stellung, eine hochinteressante Angelegenheit: Im Lauf der Zeit einem großen Wandel unterworfen , zeitweise Spiegelbild und Untermauerung von vorherrschenden Weltanschauungen, meist auf bestimmte Aspekte und Fragen fokussiert, kann bis zum heutigen Tag keine dieser Herkunftsthesen  restlos überzeugen. Seine Rede, in welcher er buchstäblich „Händ und Fiaß“ zur Untermauerung seiner Worte einsetzte (siehe Bild), wurde mit viel Applaus und zahlreichen Fragen seitens des hochinteressierten Publikums bedacht.

Nach den Vortragen ging man zum geselligen Teil der Veranstaltung über, ein Besuch des sehenswerten Fasnachtsmuseums Schloss Langenstein am Bodensee rundete das für alle Teilnehmer durchaus gelungene Wochenende ab.

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