Museum

Das Imster Fåsnåchtshaus

Lange Zeit im Besitz der Familie Lechleitner („Glaserhaus“), kam das Haus 1993 in den Besitz der Gemeinde, welche es an „die“ Fasnacht weitergab. Mit viel privater Initiative (mehr als 6.000 freiwillige Arbeitsstunden!), öffentlicher Förderung durch Gemeinde, Land und Bund sowie von privater Seite (Messerschmitt- und Haveland-Stiftung) wurde das baufällige, aber wegen der hierzulande eher seltenen Lüftlmalerei und wegen alter Gewölbe unter Denkmalschutz stehende Haus renoviert. Seit 1998 dient der Wohntrakt als Archiv, wo die vielen Larven, Gerätschaften, Instrumente, Gewänder usw. aufbewahrt werden, die anlässlich einer jeden Fasnacht aus dem allgemeinen Besitz an aktive Fasnachtler ausgegeben werden.

Ausgeklügeltes Konzept

Die ehemalige Scheune wurde als Museum adaptiert. Die Architekten Dietmar Ewerz und Martin Gamper haben die ehrliche (weil zeitgemäße) und dennoch schonende Gestaltung geplant, die alte Strukturen und Elemente in die neuen Formen mit einbezieht. Das Konzept der Ausstellung geht im Wesentlichen auf den Imster Filmregisseur Markus Heltschl zurück. Andere moderne Formen der Präsentation werden ebenfalls eingesetzt: Panoramaprojektion, 3-D-Fotos, Audio- und  Videoinstallationen.

Die übersichtliche Hängung der Larven im Larvenraum, die fast lebensgroßen Fotos der Maskentypen, eine Reihe von originellen architektonischen Einfällen - das alles hat dem Imster Fåsnåchtshaus 2003 den Museumspreis des Landes Tirol eingebracht und das österreichische Museumsgütesiegel 2008, 2012 und 2017.

Interessante Details

Zu den erwähnten architektonischen Einfällen gehören die Pflasterung des Eingangs (weil sich auch die Fasnacht selbst auf der Straße abspielt); das große Fenster zum Friedhof und zur benachbarten Pfarrkirche, das als „memento mori“ einen besinnlichen Kontrapunkt zur Lebensfreude des Schemenlaufens setzen soll, u. Ä. Das österreichische Gütesiegel für Museen sowie der Spirit Award des Bildungsministeriums (für ein Projekt mit Schulklassen) bestätigen die erfolgreiche Arbeit der Verantwortlichen.

Bemerkenswert ist auch der ehemalige Stall wo in sieben Schritten vom rohen Holzblock bis zur fertigen Larve gezeigt wird, wie diese kleinen Kunstwerke entstehen. Zu verdanken ist die bemerkenswerte Installation dem Schnitzer Luggi Schnegg.

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