Tiroler Schnitzer beim „Festa ta Mont“ im Fassatal

Im Jahr 2002 hat sich in Tarcento im italienischen Friaul um Luigi Revelant eine Gruppe von begeisterten Maskenschnitzern, die „Mascherai Alpini“, gebildet, welche die Zusammenkunft der Volkstradition der alpenländischen Fasnacht und besonders die Volkskunst der Masken zu fördern beabsichtigte.
Bald schlossen sich Schnitzer aus den Regionen Veneto, Trient und Lombardei dieser Gruppe an, ebenso traten Larvenschnitzer aus Slowenien und Ungarn dem „Consorzio Mascherai Alpini“ – so der Name dieser Vereinigung – bei. Nach einiger Zeit streckte die Schnitzervereinigung ihre Fühler auch nach Tirol aus, und seit dem Jahr 2005 sind auch Imster Schnitzer Mitglieder dieser Assoziation, die auch Beziehungen zu Kultureinrichtungen in Italien und Österreich sowie zu bedeutenden italienischen Forschern der Volkstraditionen pflegt.

Seit ihrer Gründung trifft sich die Gruppe jährlich auf einem Symposium, das den Holzmasken gewidmet ist. Ein ganzes Wochenende lang zeigen die teilnehmenden Künstler hierbei in einer für jedermann zugänglichen Open-Air-Veranstaltung, wie sie ihre Larven schnitzen, tauschen sich untereinander aus und beantworten Fragen der interessierten Zuschauer. In den ersten Jahren fand die Tagung in Tarcento statt, aber im Laufe der Zeit wurde ein richtiggehendes „wanderndes Rendezvous“ daraus, das alle wichtigen Orte, wo sich diese alte Tradition noch ausdrückt, zu erreichen trachtet. So fand im Jahr 2008 dieses Symposium unter großem Publikumsandrang in Imst am Platz hinter der Johanneskirche statt.

Heuer kamen die Schnitzer, unter ihnen der Imster Walter Zangerle, die Nassereitherin Irene Krismer, der Imsterberger Markus Thurner und die Thaurerin Mathilde Speckbacher-Thurnbichler vom 5. bis zum 7. August im Rahmen der Bergfestveranstaltung „Festa ta Mont“ im Val San Nicolo zusammen. Das schon seit vielen Jahren durchgeführte Fest genießt weit über die Grenzen der Region hinaus einen klingenden Namen. Deshalb strömten insbesondere am Samstag und am Sonntag, als auch der Wettergott den Veranstaltern gnädig gesinnt war, tausende Interessierte in dieses Hochtal oberhalb von Pozza im trentinischen Fassatal. Umrahmt von der traumhaft schönen Kulisse der Dolomiten arbeiteten heuer 20 Schnitzer an ihren neuesten Werken und stellten sich den Fragen der zahlreichen Besucher. Auch die Unterhaltung und der kulinarische Genuss kamen natürlich nicht zu kurz – vor allem das Nationalgericht der Trentiner, die Polenta, hat’s unseren Künstlern angetan. Sonntagabends konnte man also zufrieden die Heimreise über den landschaftlich herrlichen Karerpass und den Brenner antreten.
Im Sommer nächsten Jahres werden sich die Schnitzer übrigens wieder in der Imster Innenstadt ein Stelldichein geben; die ersten organisatorischen Details wurden letztes Wochenende schon ausgemacht – in Imst freut man sich jedenfalls schon auf das nächstjährige Symposium!

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