Sackner

Diese Gruppe der Imster Fasnacht wird so bezeichnet, weil sie alle einen prallen, kugelförmigen Sack mit dem Arm mitschwingen lassen, wenn sie trippelnden Schritts die Front der Zuschauer entlang laufen. Der Sack, versehen mit einem stabilen Griff, dient dazu, das Publikum an den Rand der Straße zu drängen und damit Platz zu schaffen für den Kreis der Roller und Scheller. Der Sack ist traditionell mit getrockneten Blättern des Mais (in Imst: „Türggeflietsche“) gefüllt und darf nicht zu hart sein. Die Sackner gehören zu den so genannten Ordnungsmasken. Es gibt drei Typen von Sacknern:

Wifligsackner

Seine Larve ist die eines älteren, abgerackerten Bauernweibs. Auf dem Kopf wird eine weiße oder schwarze „Fatzelkappe“ getragen - Bestandteil der Oberinntaler Tracht. Diese Kappe läuft nach oben hin spitz zu und besteht aus unzähligen, in sich geschlungenen Fransen. Die Bezeichnung der Figur leitet sich ab vom „Wiflig“, einem Trachtenrock, der in vielen Falten ausgeführt ist, für die bis zu 16 (!) Meter Stoff gebraucht werden. Beim Umzug dreht sich der Wifligsackner, so es das übliche Gedränge erlaubt, um die eigene Achse, wodurch sich der Rock hebt bis hin zum waagrechten Rad, was wiederum einen Blick erlaubt auf die mit Spitzen verzierte Unterhose.

Bauresackner

Er ist das männliche Gegenstück zum Wiflig. Seine Bekleidung ist die eines Bauernburschen: kurze Lederhose, Lodenjanker, Tirolerhut mit Feder. Auffallend sind die langen weißen Unterhosen.

Turesackner

Er trägt auf dem Kopf einen spitz zulaufenden, hohen Hut, der wie ein Turm (im Imster Dialekt: „Ture“) wirkt. Seine gebauschte Pluderhose ähnelt mit ihren bunten Streifen aus Komplementärfarben (zB rot / grün, schwarz / weiß) der eines Harlekins. Der Überwurf auf der Schulter ist in denselben Farben gehalten, darunter trägt er einen Janker aus Loden, einen so genannten Tuxer.