Lagge

Der Laggescheller

In der Imster Mundart gibt es den Ausdruck „lagg“, der bedeutet, dass jemand kraftlos und müde ist. Vielleicht hat es etwas mit der weitum bekannten Spottlust der Imster zu tun, dass es beim Schemenlaufen ein Maskenpaar gibt, das die Hauptfiguren Scheller und Roller liebevoll karikiert: die Laggescheller und -roller. Sie sind alt und gehen langsam, eben „lagg“. Was bei den Hauptfiguren kraftvoll und elegant ist, ist hier in sein Gegenteil verkehrt. Zudem ist die Geschlechterrolle beim Laggepaar vertauscht: Ist die Larve des Rollers eher weiblich, jene des Schellers maskulin, so ist der Laggeroller der Mann mit Bärtchen und der Laggescheller eine alte Frau.

Der Laggeroller

Auch die kostbare Kleidung der Scheller und Roller wird hier lediglich imitiert. Die Stelle von glitzerndem Geschmeide nehmen beispielsweise weiße und rote Bohnen ein, dazu vielleicht gelb glänzende Maiskörner, Stroh und getrocknete Ähren - schon ist der Schmuck fertig. Auch die Larven signalisieren mit ihren verschmitzten Zügen den leicht spöttischen Ausdruck dieser Masken. Die Gewandung des Paars ist weitgehend der Phantasie überlassen, es gibt keine festen Regeln, aber das Material soll bodenständig sein oder historisch „legitimiert“. Das „Gröll“ des Rollers kann aus Nüssen oder Mohnkapseln bestehen, statt des Apfels kann an der Spitze des Schellerstabes ein Rettich stecken, seine Schellen können aus Holz sein und folglich nur klappern - es ist alles Karikatur. Und sehr, sehr originell!

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