Einzelmasken

Diese Bezeichnung spricht für sich. Die hier beschriebenen Masken gehören also keiner Gruppe an und bewegen sich mehr oder weniger frei im Kroas. Manche von ihnen sind eng verknüpft mit der Geschichte der Stadt, zum Beispiel die Vogelhändler, andere wieder erinnern an alte Berufe, etwa die Kaminer, wieder andere wie die Ordner und die Kassiere haben Aufgaben innerhalb des Umzugs.

Das Kübelemaje

Zur Gruppe der Einzelmasken gehört auch das Kübelemaje, eine zarte Sennerin mit freundlicher Larve, gekleidet in ein schlichtes, anmutiges Dirndlkleid. "Kübele" - das ist die mundartliche Bezeichnung für den kleinen Kübel, den das Kübelemaje mit sich trägt und in welchem Puder enthalten ist. Mit einem weißen, feinen Spitzentuch wird dieser Puder den Zuschauern auf das Gesicht gestäubt.

Der Vogelhändler

Eingedenk der historischen Tatsache, dass der Handel mit dressierten Singvögeln von Imst ausging, gehen beim Schemenlaufen auch einige Vogelhändler mit. Sie tragen auf ihrem Rücken ein hölzernes Traggerüst, auf dem viele Vogelkäfige hängen. Der Weg der historischen Vogelhändler führte sie quer durch Europa - von St. Petersburg bis London.

Kaminer / Ruaßler

Männer, die das Klettern als Sport betreiben, die keinen Schwindel oder Höhenangst kennen, erklettern mit Hilfe von Hakenleitern die Fassaden mancher Häuser, während um sie herum der Trubel des Umzugs herrscht. In den Zimmern werden die Kaminer (Schornsteinfeger), die einen schwarzen Frack tragen, schon als Glücksboten erwartet. Nach einem Küsschen in Ehren oder einem Schluck Wein, macht der Kaminer mit einem kleinen rußigen Stoffballen einen Strich auf der Wange der Bewohner, der signalisieren soll: Der Ruaßler - so die zweite Bezeichnung des Kaminers - war da. – Bei der Buabefasnacht werden die jungen Kletterer gesichert.

Verkäuferin der Rof'n-Kathl

Für die Zeitungen "Rof'n-Kathl", "Rof'n-Kathele" und "Ratsche-Seppele" sind eigene Verkäufer unterwegs, die lauthals ihr Produkt anpreisen und an den Mann oder die Frau zu bringen suchen. Bekleidet sind sie unterschiedlich, das kann ein schwarzes Witwenkostüm aus Jacquard und Seide sein oder eine Wintertracht, die Zeitung tragen sie meist in der alten Ledertasche eines Briefträgers mit sich. Zur Erklärung: „Rofe(n)“ ist eine steil abfallende Straße, „ratschen“ bedeutet „tratschen, plaudern“. Am Rofen soll einst ein besonders klatschsüchtiges Weib gewohnt haben. Nach ihr ist also die Zeitung benannt. Für die Buben wurde dann eine Tochter der alten Kathl erfunden, und beim Auskehren schließlich verbreitet das Ratsche Seppele Närrisches, Lustiges, Peinliches usw. Stets unternehmen Kathl, Kathele und Seppele einen Rundgang durch die Stadt und erzählen alles, was sich so im Lauf der Zeit getan hat: Pleiten, Pech und Pannen. Manche solche Geschichten werden auch in der Form eines (möglichst lustigen) Gedichts präsentiert. Karikaturen runden das Erscheinungsbild dieser wichtigen Presseorgane ab. Die Verfasser der einzelnen Passagen bleiben gewöhnlich im Dunkel der Anonymität, nur gerüchteweise verlautet da und dort der Name eines möglichen Mitglieds der Gruppe. Aber, wie es oft heißt: „Nix G’wießes woaß m´nit!“

Das Korbweible

Eine Frau mit Kopftuch trägt einen Korb auf ihrem Rücken, sie müht sich sichtlich mit ihrer schweren Last, denn im Korb sitzt ein Mann, der vergnüglich seine Pfeife schmaucht und belustigt in die Gegend schaut. Ein Symbol für die zwei- und dreifache Belastung, welcher die Frau seit jeher ausgesetzt ist? Wohl kaum, vielmehr eine Figur der Imster Fasnacht, die belustigen will. Denn der erste Augenschein trügt: Tatsächlich steht und geht der Mann auf eigenen Füßen und hat Korb sowie die Frauenfigur vor seine Brust geschnallt.

Rosspolleau'klauber

Diese Bezeichnung bedeutet: der die Rossäpfel von der Straße entfernt. Dahinter steckt ein Mann im Kostüm eines Altfrankspritzers, der – ausgerüstet mit Besen, Schaufel und Schubkarren – entfernt, was die Pferde beim Aufzug hinterlassen.

Die Ausrufer

Während die Fasnachtler angekleidet und eingenäht werden, sind in der Stadt drei Herolde unterwegs - hoch zu Ross oder in der Kutsche, in Begleitung von zwei Fanfarenbläsern der Stadtmusik Imst, in einem vom Künstler Elmar Kopp entworfenen Kostüm. Sie verkünden in feierlicher und gereimter, oft altertümlicher Sprache, was heute auf die Imster und die Besucher von auswärts zukommt.

  • K%c3%bcbelemaje
  • Vogelh%c3%a4ndler
  • Kaminer
  • Korbweible
  • Rofenkathl
  • Ausrufer
  • Rosspolleau-klauber
  • K%c3%bcbelemaje
  • Kaminer
  • Vogelh%c3%a4ndler