Bären

In alten Zeiten zogen Schaustellertruppen durch die Dörfer: Sie führten allerlei Kunststücke auf. Und zeigten, dass der Mensch dem Raubtier seinen Willen aufzwingen kann: Tanzbären unterwarfen sich ihren Treibern. Es muss die Alten fasziniert haben, dieses ungewöhnliche Schauspiel. Kein Wunder also, dass sie es nachahmten. Und so ist bis heute die Bärenbande ein wesentlicher Bestandteil der Imster Fasnacht. In weißen oder braunen Schaffellen steckend, in einer bezeichnenden Mischung aus Kraft und Eleganz - so trotten die Bären im Zug mit. In Zaum gehalten von starken Treibern, begleitet von verspielten Affen, rhythmisch angeleitet von Tamburinern (mit Tamburin) und einem Schwegler (mit kleiner Pfeife).

Die Zähmung des Raubtiers

Ab und zu soll der Bär die Macht des Treibers erkennbar respektieren, soll als Zeichen dafür einen Purzelbaum schlagen. Aber das ist genetisch beim Bären (ursus ursus) nicht vorgesehen, daher muss der Treiber mit seinem massiven Stock schon ein paar Mal zuschlagen, bis das Tier gehorcht. Schmerz verspürt der Maskierte übrigens nicht, denn sein Kopf ist geschützt - außer der Treiber schlägt in der Hitze des Gefechts oder wegen des allgemeinen Gedränges daneben und dem Bären das Schlüsselbein ab. Künstlerpech! Nach dem Purzelbaum der Triumph des Treibers: Seht her, das Raubtier gehorcht mir. Fürchtet euch nicht!

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