„Europäischen Maskensymposiums“ in Elzach

Thomas Nussbaumer und Manfred Waltner sprechen über Tiroler Fasnachtsbäuche im Rahmen des „Europäischen Maskensymposiums“ in Elzach.
Elzach gilt neben Rottweil und Villingen als eine Hochburg der alemannischen Fasnet in Südwestdeutschland. Erste urkundliche Erwähnungen der Elzacher Fasnet finden sich bereits im 16. Jahrhundert, berühmt geworden ist v.a. der Elzacher Schuttig, eine Art Wilder Mann, der mit einer Saublodere (Schweinsblase) durch die Gässchen der Stadt läuft – er gilt als die Hauptmaske des Elzacher Fasnetumzuges. Im Übrigen ist Elzach Partnergemeinde der „Schleicherlaufenhauptstadt“ Telfs.

Bei soviel fasnachtlicher Tradition nimmt es nicht wunder, wenn man sich auch in der Zeit außerhalb der Fasnet damit befasst. So wurde von der Stadt Elzach in Zusammenarbeit mit dem dortigen Heimatgeschichtlichen Arbeitskreis und den Alemannischen Larvenfreunden ein hochkarätig besetztes „Europäisches Maskensymposium“ organisiert, das vom 14. bis 16. November über die Bühne ging.

Zahlreiche Vorträge von renommierten Fasnachtsforschern aus Deutschland, Frankreich, der Schweiz und Tirol zum Thema Maskenbrauchtum und seine Geschichte wurden unter großem Publikumsandrang gehalten. So sprach der deutsche „Fasnachtspapst“ Prof. Werner Mezger Grundsätzliches zum Thema „Masken, Larven und Schemen“; der Schweizer Dominik Wunderlin berichtete über die Entwicklung der Basler Fasnacht, Gérard Leser informierte über Maskenbräuche im französischen Elsass. Auch die Elzacher Schuttiglarven waren natürlich Gegenstand des Symposiums – Zunftmeister Armin Becherer berichtete über die Entwicklung dieser Larventype, im Anschluss daran fand eine interessante Diskussion über die Maskenentwicklung im Spannungsfeld zwischen Bewahrung und Fortschritt statt.

Tirol war gleich mit zwei Vortragenden vertreten. Thomas Nussbaumer referierte über „Tanzende und laufende Masken“ und konzentrierte sich dabei v.a. auf die Mullerbräuche. Und schließlich sprach auch der Imster Fasnachtobmann-Stv. Manfred Waltner. In seinem Vortrag stellte er zunächst das Imster Schemenlaufen vor und schlüsselte dann archivalische Belege und die historische Dokumentation unserer Fasnacht auf. Schlussendlich ging er auf einige der zahllosen Theorien zu den Ursprüngen der Imster Fasnacht näher ein und nahm dazu Stellung. Die Reden der beiden wurden mit viel Applaus und zahlreichen Fragen seitens des hochinteressierten Publikums bedacht.

Nach den Vorträgen ging man zum geselligen Teil der Veranstaltung über, ein Besuch des sehenswerten Heimatmuseums Elzach rundete das für alle Teilnehmer durchaus gelungene Wochenende ab.

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