Verdienstmedaille des Landes Tirol für Waltraud Mark

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Landesehrung 2016

Dinge, die auf den ersten Blick nicht übermäßig spektakulär erscheinen, sind unverzichtbar für eine funktionierende Gemeinschaft.
Mancher, der sich mit dem Imster Schemenlaufen beschäftigt, könnte meinen, es handle sich um eine reine Männersache. In Wahrheit ist dem nicht so. Eine Fasnacht ohne Frauen ist nicht vorstellbar. Unsere Frauen leisten einen wesentlichen Beitrag dazu, dass ihre Söhne und Männer überhaupt die Möglichkeit haben, beim Schemenlaufen aktiv dabei zu sein. Alles muss für das nächste Schemenlaufen - es kommt bestimmt - hergerichtet und in Schuss gebracht werden. Das von Langzeitobmann Herrn Josef Zangerle immer als „noble Fasnacht“ beschriebene Schemenlaufen würde ohne Frauen nicht funktionieren, sie sind ein Teil der Fasnachtsgemeinschaft.

Es gibt Frauen, die bereits über viele Jahrzehnte für die Gemeinschaft der Fasnacht uneigennützig, oft still im Hintergrund, tätig sind. Eine davon wurde heuer mit der Verdienstmedaille des Landes Tirol ausgezeichnet:

Frau Waltraud Mark,

Zuerst ihr Schwiegervater und später ihr Gatte Adolf waren über Jahrzehnte als Säckelmeister für die Gruppe der Roller und Scheller zuständig, seit dem Jahre 2000 ist es ihr Sohn Wolfgang. In den Sechziger- und Siebzigerjahren war es anfänglich ihr Gatte, dann bald auch ihr Sohn und seit gut zwanzig Jahren sind es ihre Enkel, welche von ihr für die Fasnacht ausgestattet werden.
Das Besondere am Einsatz von Waltraud für die Fasnacht ist die Tatsache, dass sie darüber hinaus seit vielen Jahrzehnten fast das gesamte Material für den Aufputz aller Roller und Scheller besorgt, dieses kreativ - gemeinsam mit ihrer Tochter Gabi und Enkelin Pia - zu Büscheln bindet und diese Büschel dann den Fasnachtlern zur Verfügung stellt.
Unzählige Aufputze wurden von ihr bereits gestaltet. Ohne Unterstützung von Waltraud hätten vor allem viele Buaben keine Möglichkeit gehabt, bei der Fasnacht dabei zu sein. Sie hat es zu ihrer Aufgabe gemacht, die Buaben wie eine gute Patin zu betreuen. Zusammen mit ihrem Gatten hilft sie ihnen, neben Larve und Aufputz praktisch die gesamte Kleidung zu besorgen und versucht gleichzeitig auch die Eltern der Kinder, welche oft zugezogen sind, für das Brauchtum zu begeistern und dadurch in Imst zu integrieren. Nicht nur für Buben, die das erste Mal als Roller oder Scheller gehen, ist die Familie Mark die erste Anlaufstelle bei Fragen rund um die Ausstattung für den großen Tag.

Die Imster Fasnachtler möchten recht herzlich zur verdienten Auszeichnung gratulieren!     

15.08.2016 15:00