Hexen

Ganz schön "schiach"

Sie waren Opfer der Verfolgung durch die Kirche. Sie wurden zu Märchenfiguren stilisiert: die Hexen. Bei der Imster Fasnacht ist alles anders. Da sind die Hexen eine eigenständige Gruppe, deren Auftritt durch gellendes Schreien, hässliches Aussehen und drohend geschwungene Besen gekennzeichnet sind. Eine einfache Tracht mit Schurz, eine blonde Perücke mit zwei langen Zöpfen - so treten sie vor die Zuschauer. Der Besen wird beim Tanz über den Kopf gehoben, die Röcke schwingen im Takt, und weil die Holzlarve aus zwei Teilen besteht, einer Nase mit Augen sowie einem hässlichen Kinn mit Warzen und Borsten, sind die Hexen ohne weiteres in der Lage, höllisches Geheul auszustoßen. Und wenn dann der Tanz beendet ist und alle Hexen ihren Schrei hören lassen, dann ist ihre Führungstroika zufrieden.

Drei Generationen Hexen

Allen voran die Hexenmutter. Sie trägt Wiflig, Fatzelkappe und eine einteilige Larve. Die Zunge hängt ihr heraus, so anstrengend ist die Oberaufsicht über die Bande. Der Hexenvater, maskiert als roter Altfrank, verwaltet das Buch, in welchem alle Hexen eingetragen sind. Und dann ist da noch die „Hexe-Nahle“, die müde Großmutter, welche die Hexenbande - gestützt auf einen originellen Stock - eher mühsam begleitet. In ihrer Tasche trägt sie Strickzeug mit sich herum, an Zuschauer teilt sie Schnupftabak und Zuckerln aus. So sind sie, die Hexen der Imster Fasnacht: hässlich, aber harmlos.

  • Hexen01
  • Hexenale+(Gro%c3%9fmutter)%2c+Hexev%c3%a5ter%2c+Vorhexe%2c+Hexemuatter+(v.l.)